Sr. Anna Affolter schickt uns Grüsse mit Impressionen aus ihrer Visitationszeit in Gangtok und Tadong / Bundesstaat Sikkim

Sikkim liegt am Fuss des Himalaya. Erst seit 1975 gibt es ihn, den kleinsten indischen Bundesstaat, mit der Hauptstadt Gangtok. Früher war dieses bergige Grenzland zwischen Nepal, Bhutan und China ein eigenes Königreich. Der Staat fördert die Entwicklung im Agrar- und dem Tourismusbereich; die Alphabetisierung ist heute mit über 80% sehr hoch; die grösste Gruppe der Bewohner sind Nepali, daneben gibt es viele verschiedene ethnische Gruppen;

Die größte Religion ist der Hinduismus; 27 Prozent sind Buddhisten – in dieser Gegend sind 75 buddhistische Klöster angesiedelt; 10 Prozent sind Christen, die im 19. Jahrhundert missioniert wurden; eine sehr kleine Minderheit, 1,6 % sind Muslime.

Sikkim hat auf Bundesstaatsebene elf offizielle Sprachen. Nepali dient als Verkehrssprache und Englisch ist, wie überall in Indien, als Bildungssprache präsent. Aufgrund einer mangelnden Infrastruktur, besonders von Strassen, konnte sich bisher noch keine Industrie entwickeln.

Die Gemeinschaft in der Stadt Gangtok /Diözese Darjeeling

Die Hauptstadt Sikkims liegt in einer Höhe von 1650 m über dem Meer, im östlichen Himalaya Bereich, nur etwa 30 km von der chinesischen Grenze entfernt. Hier hat sich die Tourismusbranche sehr entwickelt.

Im Jahr 1979, als Bischof Eric Benjamin um Schwestern an diesen Ort gebeten hatte, war alles noch ganz anders. Sikkim war sozial vernachlässigt, die Leute arm und ohne reguläre Schulbildung. Diesem Bedürfnis der Zeit stellten sich die Schwestern und haben begonnen, sich den Armen zuzuwenden, sie zu besuchen, ihnen zuzuhören und ihnen Unterricht zu geben.

Heute sind es drei Schwestern, die als Lehrerinnen wirken und den Kindergarten und die Diözesanschule leiten. Ein spezielles Anliegen sind den Schwestern die ca. 75 Kinder, die zum ausserschulischen Unterricht kommen – Kinder, die aus verschiedensten Gründen nicht am regulären Unterricht teilnehmen. Die pastorale Mitarbeit, die Katechese der Kinder an den Sonntagen, die Mithilfe in der Liturgie ist selbstverständlich.

Die Gemeinscahft in Tadong / Diözese Darjeeling

ein Dorf, nur ca. 6 km entfernt von Gangtok – hier wurde 1985 eine Gemeinschaft etabliert. Die Schwestern errichteten für die weniger privilegierten Kinder eine Schule und versuchten durch medizinische und pastorale Hilfe den Menschen zu helfen.

Aus diesem bescheidenen Anfang ist ein grosser Schulkomplex für 1700 Schüler, angefangen von der Vorschule bis zur XII Klasse, gewachsen. Fünf Schwestern wirken in der Schule als Direktorin, Lehrerinnen und im Wirtschaftsbereich. Familien- und Krankenbesuche, pastorale Dienste gehören zur Sonntagsgestaltung der Schwestern.

Dieser Ort ist es auch ein wichtiges Begegnungszentrum für die Schwestern der Provinz. Viele der Fortbildungsangebote für die Schwestern finden hier statt.