Bei schönstem Sonnenaufgang fuhren wir in Richtung Pristina. Wir erlebten eine spannende Fahrt durch wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaften im kroatischen Slawonien, in Serbien und dann im gebirgigen Kosovo. Am späteren Nachmittag trafen wir glücklich in der kosovarischen Hauptstadt Priština ein. Hier begrüssten uns die Schwestern, mehrere Frauen der Ulrika-Gruppe und einige Studentinnen mit einheimischen Gesängen und Tänzen.
Am Mittwochvormittag informierten uns die Schwestern der Regionalleitung über die kirchliche, politische und wirtschaftliche Situation im Kosovo, in welcher sich die Schwestern in den vier Gemeinschaften vor Ort bewegen. Bei einem Treffen mit Ortsbischof Dod Đerđi wurden verschiedene Themen angesprochen, welche den Einsatz unserer Schwestern im Kosovo sowie die Tätigkeiten der Kongregation weltweit betrafen.
Bei der Weiterreise zu unseren beiden Schwestern in Janjevo besuchten wir das aus dem 14. Jahrhundert stammende serbisch-orthodoxe Heiligtum Manastir Gračanica mit seinen wunderbaren Fresken.
Mit einem Unterbruch von 12 Jahren wirken unsere Schwestern seit 1975 in der Gemeinde Janjevo, eine kleine kroatische Enklave. Lebten früher 5‘000 Menschen im Dorf, sind es heute noch rund 140 kroatisch-stämmige Personen. Die meisten kroatischen Familien sind wegen des Krieges zwischen Serbien und Kosovo nach Kroatien ausgewandert, aber immer wieder kommen viele von ihnen zu Besuch in die alte Heimat.
Die beiden Schwestern unterstützen den Ortspriester don Matej Palić bei seiner Arbeit. Die interreligiöse Gastfreundschaft ist gross geschrieben, zu jeder Tageszeit kommen Kinder und Erwachsene zu Besuch. Die hier lebenden Menschen bilden eine grosse Familie.