MITGLIED DER BARMHERZIGEN SCHWESTERN VOM HEILIGEN KREUZ WERDEN
Der Weg als Barmherzige Schwester vom heiligen Kreuz beginnt mit dem Ruf Gottes und der Entscheidung, ihn in unserer Gemeinschaft zu leben. Interessierte Frauen durchlaufen einen mehrstufigen Ausbildungsweg (Formation).
In den verschiedenen Formationsphasen sind Leiterinnen mit der Aufgabe betraut, Frauen auf ihrem Glaubens- und Berufungsweg zu begleiten und in unsere Gemeinschaft einzuführen:
Kandidatur
Eine Frau, die sich für unsere Lebensform entscheidet, lernt während der Kandidatur unsere Gemeinschaft kennen. Die Berufung und die Beweggründe für die Wahl des Ordenslebens werden geklärt. Die Dauer der Kandidatur hängt von der individuellen Entwicklung der Kandidatin und von äusseren Gegebenheiten ab.
Postulat
Das Postulat ist ein weiterer Schritt des Hineinwachsens in unsere Gemeinschaft. In dieser Phase lernt die Postulantin, den Anruf Gottes und ihre Antwort darauf bewusster wahrzunehmen, sich auf unsere Lebensform einzulassen und ihre Eignung dafür zu erproben.
Noviziat
In der Zeit des Noviziats vertieft die Novizin ihre Beziehung zu Gott. Sie erkennt ihre Berufung in unsere Gemeinschaft tiefer und lernt sich selber besser kennen. Sie lässt Herz und Sinn vom Charisma der Gemeinschaft bilden und wächst immer tiefer hinein in die Lebensweise der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz. Der Abschluss des Noviziates bildet die Feier der Erstprofess, in der sich die Schwester vorerst für eine begrenzte Zeit an Gott und die Gemeinschaft bindet.
Juniorat
Die im Noviziat vermittelten Grundlagen des Ordenslebens werden im Juniorat weiter vertieft. In dieser Zeit wächst die Schwester konkreter in unsere Lebensweise hinein, sie macht Erfahrungen im Alltag einer Ortsgemeinschaft und in unserer Sendung. Die Gemeinschaft unterstützt sie dabei.
Die Junioratsschwester wird in ihrer Berufung zur Nachfolge des barmherzigen und gekreuzigten Jesus gestärkt und ermutigt, menschlich und geistlich weiter zu wachsen. Die Gemeinschaft sorgt für eine gezielte theologische und berufliche Weiterbildung.
Das Juniorat dauert normalerweise fünf Jahre. Es kann verlängert werden, solange die Schwester durch zeitliche Gelübde gebunden ist. In der Profess auf Lebenszeit bekräftigt die Schwester ihre Ganzhingabe an Gott und die Menschen.
AUSBILDUNGSORTE
Die Ausbildung für ein Leben als Barmherzige Schwester vom heiligen Kreuz geschieht in den Provinzen und Vikariaten:
Europa
Die westeuropäischen Provinzen (Mutterprovinz Schweiz, Baden-Württemberg, Italien, Westschweiz und Europa Mitte) bilden in einem gemeinsamen Ausbildungsort angehende Schwestern aus. Dieser befindet sich aktuell in Hegne/DE in der Provinz-Baden-Württemberg.
Die Provinzen Kroatien, Tschechien und Slowakei haben je eigene Ausbildungsorte in ihren Provinzen.
Asien
Ausbildungsorte sind in den Provinzen Indien Nord-Ost, Indien Süd und Indien Zentral gemeinsam mit Indien Mitte zu finden. Im Vikariat Taiwan befindet sich der Ausbildungsort in Taitung.
Afrika
Das Vikariat Uganda bildet an verschiedenen Orten aus.
Südamerika
Im Vikariat Brasilien befindet sich der Ausbildungsort in Salvador/Bahia.
AUF DEM WEG BLEIBEN
Auch nach der Profess auf Lebenszeit sind und bleiben wir Suchende. Die ständige Weiterbildung will das ganze Leben zu einem Weg menschlichen Wachsens und Reifens, aber auch zu einem Pilgerweg des Glaubens machen. Ziel ist es, das Charisma persönlich und gemeinschaftlich unter uns lebendig zu halten. Das erfordert eine ständige Wachsamkeit und Aufmerksamkeit gegenüber dem Heiligen Geist in der persönlichen Lebensgeschichte, in den Herausforderungen unserer Gemeinschaft, in der Kirche und der Gesellschaft.
Was der Einzelnen hilft, ist sehr verschieden. Gemeinsam ist uns das Leben aus und mit dem Wort Gottes und die Vertiefung des biblischen und theologischen Wissens. Dabei helfen uns Angebote zur beruflichen, geistlichen und persönlichen Weiterbildung. Bestärkt werden wir auch durch:
- das gemeinsame und persönliche Gebet;
- Gebets- und Besinnungszeiten, Stundengebet, Exerzitien;
- das Miteinander und Füreinander in der Gemeinschaft als Ort der ständigen Entwicklung;
- das Bewusstsein, ständig im Werden zu sein und schliesslich auch durch den gewöhnlichen Alltag mit seinen Erfahrungen, Belastungen und Herausforderungen.
